FASHION POSITIONS:
2024 – EIN RÜCKBLICK AUF DIE SECHSTE EDITION Text von Lara Brörken
FASHION POSITIONS 2024, © Paula Reschke
17.09.2024:
Am vergangenen Sonntag ist die sechste Edition der FASHION POSITIONS, die im Rahmen der 11. POSITIONS Berlin Art Fair und zeitgleich zur Berlin Art Week stattfand, erfolgreich zu Ende gegangen. 20 Modedesigner:innen und die Sonderpräsentation der Streetstyle-Fotografin Caroline Kynast verwandelten Hangar 7 des Flughafen Tempelhof in eine facettenreiche und begehbare Installation an der Schnittstelle zur Kunst.
Den Designer:innen wurde auf der FASHION POSITIONS dank der Förderung durch den Senat für Wirtschaft, Energie und Betriebe die Möglichkeit geboten, einer kunstaffinen Öffentlichkeit ihr künstlerisches Herz zu zeigen. Denn um es mit Esther Perbandts Worten zu sagen, „steht, egal ob Mode oder Kunst, am Anfang immer die Kreativität". Ideen, Inspirationen und politische Statements entgegen jeglicher Fast Fashion-Tendenzen wurden sicht- und spürbar.
FASHION POSITIONS 2024, © Paula Reschke
Modedesignerin und Teilnehmerin Nadine-Aurin Liew mit Julian Daynov auf der FASHION POSITIONS 2024, © Paula Reschke
"FASHION POSITIONS war eine großartige Erfahrung, meine Arbeit als Mode- und Textildesignerin einmal in einem etwas anderen Kontext darzustellen – nämlich als Kunstinstallation. Ich war überwältigt von der Vielfalt der präsentierten Kunst und fühlte mich zutiefst geehrt, ein Teil davon sein zu dürfen.
Der direkte Austausch mit den Besucher:innen und das Netzwerken mit Menschen aus der Kunst- und Modeindustrie war für mich eine besondere Bereicherung. Außerdem freue ich mich sehr über die positive Resonanz und das mediale Interesse an meiner Installation. Es hat mir gezeigt, dass meine Arbeit relevante Themen anspricht und viele Menschen bewegt."
– Nadine Aurin, FASHION POSITIONS 2024
Modeikone und erneute Teilnehmerin Claudia Skoda, © Paula Reschke
FASHION POSITIONS 2024, © Paula Reschke
FASHION POSITIONS 2024, © Paula Reschke
Einblick "Fashion Passion Shop", © Paula Reschke
Im angrenzenden “Fashion Passion Shop“ wurden ausgewählte Stücke einiger Designer:innen verkauft. Dieser Verkauf, der mit persönlichen Gesprächen einherging, lief noch besser als im letzten Jahr und belief sich auf 20.000 Euro Umsatz, der zu 100 Prozent an die jeweiligen Designer:innen geht. Die Besucher:innenzahl stieg in diesem Jahr auf 30.000 Personen. FASHION POSITIONS lockt die Berliner Modeszene jährlich auf eine Kunstmesse, wodurch ein fruchtbarer Boden des Austausches entsteht. Kontakte konnten geknüpft und Inspirationen und Kunst wie auch Fashion-Pieces gesammelt werden.
"Great success! I would love to participate again. Every year it gets more cool. It was amazing to get in touch with more customers and artists. I met also an art gallery who is interested in my pieces."
– FADE OUT Label, FASHION POSITIONS 2024
Übersicht Teil der FASHION POSITIONS 2024, © Paula Reschke
FASHION POSITIONS 2024, © Paula Reschke
FASHION POSITIONS
DIE TEILNEHMER:INNEN 2024 STEHEN FEST! HIER FÜNF UNSERER HIGLIGHTS Texte von Lara Brörken
Abschlusskollektion 24 "Nutzmensch", © Patrick Houi
NADINE AURIN:
Fleischerhaken durchstechen Metallösen. Weiße Schürzen und weinrotes Leder, das nie wahrhaftiger weinrot war, denn es ist ein von der Designerin entwickeltes, aus Rotwein hergestelltes, biologisch abbaubares Lederimitat. In einer Kombination aus Schlachthaus-Ästhetik und ethischem Leder klafft mit Nadine Aurin-Liews Kollektion „Nutzmensch“ ein Spannungsfeld auf, mit dem sie an menschen- und tierunwürdige Verhältnisse in der Fleischindustrie aufmerksam macht. In Blutrot, Weiß und Metall vereinen die Kleidungsstücke klassische Eleganz mit etwas Brachialem. Man wundert sich beinahe über die Reinheit der weißen Schürze, die massiven Fleischerhaken geben einen Hinweis darauf, dass wir es im Kosmos des Schlachthauses mit trügerischen weißen Westen zu tun haben.
In der Inszenierung der Kollektion spielt Nadine Aurin-Liew bewusst mit diesen Gegensätzen, um die Ambivalenz der menschlichen Rolle in einem System zu beleuchten, das das Leben von Tieren und Arbeitern gleichermaßen ausbeutet. Die Kollektion entfaltet eine irrsinnige Kraft! Sie ist laut, fordernd, aber vergisst dabei nicht, die Zartheit der Haut und des Lebens als solches zu unterstreichen. Auf der Neo-Fashion 2024 wurde der Designerin der Preis in der Kategorie Best Sustainability Concept verliehen.
Claudia Skoda:
Claudia Skodas Maschen funktionieren wie ein fein gewebtes Netz, das Tradition und Moderne miteinander verknüpft. Ihre Kreationen sind mehr als nur Strick – sie sind lebendige Skulpturen, die sich um den Körper schmiegen, ihn durchscheinen lassen, dabei zart und doch kraftvoll in ihrer Präsenz. Inspiriert von der Berliner Subkultur der 70er- und 80er-Jahre, reflektieren ihre Designs eine ungezähmte Energie. Skodas Arbeiten sind ein Tanz auf dem Drahtseil zwischen Eleganz und Provokation, jedes Kleidungsstück ein Echo ihrer tiefen Verbindung zur Stadt und ihren kreativen Strömungen.
Der Wunsch, das Bekannte zu durchbrechen und neue Formen zu erschaffen, treibt sie an – ein Wunsch, der jedem Faden ihrer Textilien anzusehen ist. Claudia Skodas ikonische Vergangenheit als Wegbereiterin der Avantgarde und Vertraute von Künstlern wie David Bowie und Iggy Pop unterstreicht die radikale Authentizität ihrer Arbeit – von damals bis heute.
BFW Kollektion SS25, © Ioannes Papadakis
BFW Kollektion "Unzucht" SS25, © MAJÈRE
MAJÈRE:
Ein akustisches Gewitter zieht auf, der Wind rauscht, scheint das Meer aufzupeitschen und die Bäume herauszufordern. Eine glockenklare Stimme setzt ein, die Stimmung hellt auf. In verträumt langsamen Schritt schreiten die Models auf die Fläche, ihre Köpfe und Schultern geschmückt von Geweihen, seidigen Mega-Blumen, barfuß oder auf Hufen.
Mit „UNZUCHT“ schafft MAJÈRE das 2023 von Ella Anaïs Fabricius gegründete Label in Kollaboration mit den Designer:innen Alawi Harris und Luis Steigleder, eine SS25-Kollektion, die Tierisches mit Zartem vereint. Mit „UNZUCHT“ interpretiert das Trio Hieronymus Boschs „Garten der Lüste“, erzählen eine Geschichte vom Paradies, das neben der Hölle existiert, das menschliche Bedürfnisse versteht, aber dennoch auf gesellschaftliche Hürden stößt. Mit Peitsche, Gefieder und Fell werden diese Hürden animalisch angefochten - und überwunden? Der Wunsch ist spürbar! Der Wunsch nach Intensität. Fahren wir die Krallen aus!
MAXIMILIAN GEDRA:
Maximilian Gedras Arbeiten setzen sich kraftvoll mit Form und Material auseinander. Seine Designs und Silhouetten scheinen beinahe außerirdisch, so sehr spielen sie mit der Spannung zwischen Schwerelosigkeit und Masse, mit Feinheit und Überdimensionalem. Grenzen von Skulptur und Bekleidung lösen sich auf. Gedra lässt sich von der Architektur inspirieren, von der strukturellen Klarheit und der monumentalen Ruhe, die er mit seiner Mode überträgt. Seine Kleidungsstücke sind tragbare Kunstwerke – minimalistisch, aber mit einer intensiven Aufmerksamkeit für Details und Proportionen.
Jeder Schnitt, jede Naht zeugt von einem tiefen Verständnis für Raum und Körper, während die Materialien in ihren puren, ungeschmückten Zuständen eine rohe Eleganz vermitteln. Gedras Kollektionen erzählen leise Geschichten von Ordnung und Chaos, von Balance und Bruch und laden Träger:innen ein, Teil dieser Erzählung zu werden.
BFW Kollektion "Goliath" SS25, © Alex Brunet & Olga Varova
Kollektion "Atra Vena" AW24, © Ulrich Hartmann
STEFAN UHR:
Ein dumpfer Herzschlag, die Atmosphäre ist gespannt, das Licht wirkt wie ein flackernder Puls, der die Modelle in ein Wechselspiel aus Licht und Schatten taucht. Stefan Uhr verarbeitet in seiner AW24-Kollektion „Atra Vena“ nicht nur textile Formen, sondern auch tief verwurzelte Ängste. Als Preisträger des FASH Awards setzt sich der Designer mit seiner genetisch bedingten Hypercholesterinämie auseinander – einer Krankheit, die er von seinem Vater geerbt hat und die ihn ständig mit der Angst vor verstopften Adern, Schlaganfällen und Herzinfarkten konfrontiert. Diese Angst, die ein beständiges Stechen in der Brust verursacht, überträgt Uhr in seine Designs, die wie ein dichtes Geflecht aus dunklen Adern wirken. Mit einer Art „Rehearsal Therapie“ transformiert Uhr Albträume in seine Kleidung – die bösen Szenen werden gestrichen und durch kraftvolle, positive Formen ersetzt. In „Atra Vena“ vereint sich die rohe, fast beängstigende Energie des Unbewussten mit einer zarten, fast therapeutischen Ästhetik. Jeder Stoff, jede Naht erzählt von der dunklen Tiefe menschlicher Ängste und dem mutigen Versuch, diese zu überwinden.
Seine FASHION POSITIONS-Installation „Abdemon / Uhrangst“ löst sich vom Thema des Albtraums und geht stärker auf den Aspekt des medizinischen Traumas und der heilenden Wirkung des kreativen Prozesses ein und ist als Teaser für seine kommende Kollektion zu verstehen. Mit seinen Kollektionen schafft Uhr nicht nur Mode, sondern auch ein textiles Manifest gegen die lähmende Macht der Angst.
CRUBA
OSCARS 2024:
DONATA WENDERS TRÄGT EIN KLEID VON CRUBA – GESTRICKT AUS VCR-BÄNDERN
Donata Wenders bei den Oscars 2024, © Mike Coppola, Getty Images
10.03.2024:
CRUBA Designerin Mira von der Osten, Mitinitiatorin der FASHION POSITIONS, hat für Donata Wenders, die bekannte Fotografin und Ehefrau des Filmemachers Wim Wenders, ein Kleid für die OSCAR-Verleihung entworfen.
Es wurde aus Videobändern handgestrickt und bei der 96. Oscarverleihung erstmals auf dem roten Teppich präsentiert.
Sie sagte bei der Anprobe: "Ein Kleid, das aus drei VHS-Kassetten gestrickt wurde, das ist genial! Dass es nun die VHS-Kassetten von "PARIS, TEXAS", "HIMMEL ÜBER BERLIN" und "TOKYO-GA" sind, die zu meinen Lieblingsfilmen gehören, toppt das Ganze natürlich und ist absolut nachhaltig! Zur Oscarverleihung in einem magnetischen Bandkleid mit den Filmen der Oscar-Nominierten gehen... Hier kommen Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart zusammen! Das muss auf dem roten Teppich gezeigt werden!".
Musikkassetten spielen in dem nominierten Film "PERFECT DAYS" eine wichtige Rolle. VHS-Kassetten sind das gleiche Material, nur breiter als die reine Musikkassette. Mira von der Osten ergänzt: "Das Material spielt so wundervoll mit dem Licht. Es war mir ein Vergnügen, Donata Wenders in Folie zu hüllen und auf dem roten Teppich für Nachhaltigkeit zu werben."
Bereits im September 2022 präsentierte das Berliner Label CRUBA auf der FASHION POSITIONS einen ersten Entwurf seiner Herstellungstechnik. Eine Jacke, gefertigt aus VCR-Bändern, wurde dabei von einer Wand hängend ausgestellt und konnte bewundert werden.
VCR-Kleid, © CRUBA
FIONA BENNETT
"ICH WAR":
AUSSTELLUNG DER TALKING HATS IN DER PINAKOTHEK MÜNCHEN
Kooperation FLATZ & Fiona Bennett, © Joachim Gern
09.02.2024:
Die Geschichte der „Talking Hats“ geht weiter!
Zum zweiten Mal feiert die, ursprünglich für die FASHION POSITIONS 2020 konzipierte Hutserie, sein Debüt in der Ausstellung „Something wrong with physical Sculpture“ in der Pinakothek München. In Kooperation mit dem Aktionskünstler Wolfgang Flatz werden die sprechenden Hüte als skulpturale Soundinstallation unter dem Titel „ICH WAR“ ausgestellt. Über die in den Hüten eingebauten Kopfhörer wird zum ersten Mal die von dem Künstler selbst eingesprochene Lyrik, zu hören sein. Als rückblickende Selbstreflexion beschreibt er die gesellschaftliche Rolle des Künstlers, wie FLATZ sie selbst versteht.
Die Ausstellung „Something wrong with physical Sculpture“ ist in der Pinakothek der Moderne vom 9. Februar bis zum 5. Mai 2024 zu sehen. Präsentiert sind Werke aus allen Schaffensphasen, wobei FLATZ' radikales Konzept des Körpers im Mittelpunkt steht. Weitere Informationen zur Ausstellung findet ihr auf der Homepage der Pinakothek München.
Aktuell sind die „Talking Hats“ auch in Berlin zu bestaunen. Bis zum 21. April 2024 sind im Humboldt Forum die Kreationen Bennetts in der Ausstellung „Ari-Arirang“ zu sehen. Der Eintritt ist frei. Mehr Informationen findet ihr auf der Homepage der Staatlichen Museen zu Berlin.
Kooperation FLATZ & Fiona Bennett, © Joachim Gern
Kooperation FLATZ & Fiona Bennett, © Joachim Gern
HUMAN TOUCH X
FASHION POSITIONS
BERLIN FASHION WEEK:
BRAND LAUNCH EVENT SUPPORTED BY FASHION POSITIONS
06.02.2024:
Der Name ist Programm: Heute und in absehbarer Zukunft wird jedes Kleidungsstück weltweit von Menschenhand genäht. Die Designerinnen von HUMAN TOUCH nähen alle Kleidungsstücke mit in Tinte getauchten Händen und machen somit jeden Handgriff direkt auf ihm sichtbar. Jedes Teil weist einen einzigartigen Druck auf, der durch die Handhabung während des Nähvorgangs entsteht. Die daraus resultierenden dynamischen Muster erscheinen auf minimalistischen, klaren Silhouetten und machen die Designs von HUMAN TOUCH zu kunstvollen Kleidungsstücken.
HUMAN TOUCH Gründerinnen Juliet Sieger, Christina Albrecht & das FASHION POSITIONS Team © Clara Wenzel-Theiler
Live-Performance auf dem HUMAN TOUCH Brand Launch Evening supported by FASHION POSITIONS, © Paula Reschke
Während der Berlin Fashion Week 02/2024 bringt das junge Label ihr Atelier auf die Straße. Durch die Förderung Studio2Retail werden jedes Jahr Designer:innen unterstützt ihr Atelier der Öffentlichkeit zu öffnen und während der Fashion Week ein Event zu veranstalten.
In diesem Jahr zählt unter anderem HUMAN TOUCH zu den geförderten Labels, welche bereits im Rahmen der FASHION POSITIONS 2023 präsentiert wurden. Sie sorgten mit ihrer Live-Performance in den Hallen des Tempelhofer Flughafens für großes Aufsehen. Die Performance regte Diskussionen über Produktionsprozesse in der Modebranche an, auf die das Label aufmerksam machen möchte und ebenso wir, die diese Denkanstöße mit dieser Kooperation in die Welt tragen und begleiten wollen. Als erste Veranstaltung außerhalb des üblichen Präsentationsformats im September beginnt die FASHION POSITIONS nun auch Labels außerhalb des Tempelhofer Flughafens zu unterstützen.
HUMAN TOUCH Evening Brand Launch supported by FASHION POSITIONS, © Paula Reschke
Upcycling Linie "Remedy", © Paula Reschke
HUMAN TOUCH Evening Brand Launch supported by FASHION POSITIONS, © Paula Reschke
DZHUS
BERLIN FASHION WEEK:
DESIGNERIN IRINA DZHUS PRÄSENTIERT IHRE HERBST WINTER KOLLEKTION "ABSOLUTE"Text von Lara Brörken
Designerin Irina DZHUS transformiert die Kleidungsstücke auf dem Laufsteg, © Marta Liubarska
06.02.2024:
In der neusten und kürzlich auf der diesjährigen Berlin Fashion Week präsentierten AW24-Kollektion „ABSOLUTE“ setzt sich Designerin Irina Dzhus mit dem Thema des Traumas auseinander. Selbst von Kriegs- und persönlichen Traumata belastet, inszeniert-nierte DZHUS eine Show, die die Rahmenbedingungen einer Therapiesitzung schuf: Ein Stuhl, eine Stimme und verschiedene Persön-lichkeiten. Die Models, die unterschiedlichsten Charaktere, wurden von schwarzen Ärmeln, von textilen Händen umarmt oder festgehalten. Helle und Dunkle Stoffe ringen miteinander, wie Sinnbilder des Guten und Bösen. Blasse Gesichter versteckten sich in semitransparenten Hüten, die an eine erstickende Tüte erinnern. Wüstes Haar, ernste Blicke überall, doch der aufrechte Gang bleibt. DZUHS Designs versichern:
Das Dunkle kann umgewandelt werden. Dekonstruiert schnürt das Band nicht mehr den Hals zu, sondern spendet dem Schutzschild, das auch Mode sein kann, Halt.
Kollektion AW 24 "ABSOLUTE", © Marta Liubarska
Kollektion AW 24 "ABSOLUTE", © Marta Liubarska
Im Hintergrund die fremde Stimme, die ihre Geschichte erzählt, einer Öffentlichkeit intimste Einblicke gewährt. Gebeutelt, aber nicht gebrochen – eine kämpferische Kollektion, die die dunklen Höhlen, die Traumata mit sich bringen buchstäblich in die weiße Weste schneiden.
„ABSOLUTE“ feiert die enorme schöpferische Kraft des Schmerzes und seiner Überwindung:
des Erstarkens.
Der Wandel als Protagonist eines jeden Looks, als Essenz der designerischen Auseinandersetzung, als tragbare Facette. Offen oder geschlossen, introvertiert oder extrovertiert, verletzt, geheilt, stark, je nachdem, was Situation, Befinden, Witterung oder Zeitgeist bedingen. Das ukrainische Label DZHUS spendet seit Beginn des Krieges 30% der Einnahmen an den Tierschutz und Soldaten in der Ukraine.
Kollektion AW 24 "ABSOLUTE", © Marta Liubarska
Defilee Kollektion AW 24 "ABSOLUTE", © Yelyzaveta Samsonova
STEFAN UHR
GEWINNER
FASH AWARD 2023
Stefan Uhr, © Jakob Tillmann/SDBI
29.11.2023:
Stefan Uhr, Teilnehmer der FASHION POSITIONS 2023, wurde im Rahmen der ISPO Munich mit dem European Fashion Award FASH 2023 ausgezeichnet. Ausgewählt von international erfahrenen Expert:innen, erhielt der junge Preisträger die begehrte Auszeichnung vor einem Fachpublikum aus Design, Lehre, Medien und der Münchner Kreativwirtschaft. Der FASH Award zählt international zu den wichtigsten Förderpreisen für Modestudierende.
Der Preis wird von der gemeinnützigen Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie, kurz SDBI getragen. Die 1978 gegründete SDBI ist die weltweit älteste Organisation zur Förderung von Modestudierenden.
© Jakob Tillmann/SDBI
Stefan Uhr bei der Preisverleihung FASH AWARD 2023, © Jakob Tillmann/SDBI
Gekürte Kollektion:
Atra Vena – An Image Rehearsal Therapy
Stefan Uhr hat sich in seinen bisherigen Kollektionen mit der Rückkehr zum ursprünglichen Selbst beschäftigt. So auch in der Kollektion „Atra Vena – An Image Rehearsal Therapy“. Die Kollektion verarbeitet die Angst, dass aufgrund einer Fettstoffwechselerkrankung die Adern nach und nach verstopfen und das Herz eines Tages aufhört zu schlagen.
Mit der „Imagery Rehearsal Therapy“ werden die für den Träumenden belastenden Szenen bewusst wahrgenommen, gestrichen und durch Positives ersetzt. Im Fall von Stefan Uhr dient die Umsetzung in Textilien dazu, dem Träumenden die Angst zu nehmen und die Kontrolle über seine Träume und sein Leben zurückzugewinnen.
Gekürte Kollektion: Atra Vena - An Image Rehearsal Therapy, © Jakob Tillmann/SDBI
© Jakob Tillmann/SDBI
IM AUFTRAG VON
EIN PROJEKT VON
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